zum Beispiel:

selber   voc / git  u.a.m. / comp.

In den Endsechzigern des vergangenen Jahrhunderts trat ich regelmäßig im legendären ‘Song Parnass’ in München auf, nicht zuletzt, um mir in karger Studentenzeit ein kleines Zubrot zu verdienen, welches anteilig durchaus auch flüssiger Natur sein durfte. Es handelte sich sich dort um eine Art ‘offener Bühne’, wo jeder durfte, wenn er nur wollte - so ca. 20 bis 30 Minuten. Zunächst nur für ein Bier, dann je nach Marktwert auch für ein paar Mark.

Spätere Granden wie Konstantin Wecker, Peter Maffay oder Otto Walkes taten im ‘Song Parnass’ ihre ersten, vielleicht auch zweiten Schritte in Richtung Olymp. Ich selber war ziemlich bald beim dritten, denn ich durfte regelmäßig zur ‘Prime time’ auftreten. Die war so um halb elf. Da war die Kneipe immer am vollsten - und das Publikum noch nicht ...

Irgendwann kam es so, wie es kommen soll: Ein schon etwas erwachsener Mensch sprach mich an und fragte mich, ob ich nicht an einer Schallplatten-Produktion interessiert sei. Tja, was soll man da sagen? Offenbar ist mir die richtige Antwort eingefallen, und so kamen wir ins Geschäft. Er war Produzent von ein paar durchaus ansehnlichen zeitgenössischen Barden, aber auch, wie sich mir erst später erschloss, von Liedschöpfungen  ruchlos-pornophiler Natur. - Vielleicht war’s ja so, dass ein paar meiner unschuldigen Songs (siehe/höre die Lauschproben da oben) dieser seiner Neigung einfach unausweichlich entgegen kamen ... :-)

Egal. In denkbar kürzester Zeit (siehe unten), vor allem aber auf seine Kosten, schuf ich im September 1969 meine allererste Schallplatte. Sie hieß ‘Erwin, der Stier’ und eroberte immerhin die Charts der überschaubaren Masse meiner Fans im ‘Song Parnass’.

 

PS:

Vor Jahren schon habe ich, als es technisch möglich wurde, die LP in eine CD ver- wandelt. Als ich diese jetzt mal wieder zur Hand nahm, fand ich folgenden Begleittext, der mir seinerzeit dazu entflogen war:

Dieses Gesamtkunstwerk entstand 1969 sowohl in München als auch in gnädig-kurzen vier Stunden. Der maßvolle Zeitrahmen ermöglichte es dem Künstler, sowohl beim Hauptvortrag als auch bei der Einspielung von Zweitstimmen, Flötentönen, Maultrommlereien etc. auf allzu große Sorgfalt zu verzichten.

Zudem beflügelte ihn eine beidseitige Verstopfung der 'eustachischen Röhre', was - dem Laien sei's gesagt - dazu führt, dass sich der ausübende Sänger nur von innen hört. (Drücken Sie sich beide Ohren zu und singen Sie sich ein Liedchen, dann erleben Sie's in etwa ...).

Und nicht zu vergessen: Für den seinerzeit 25-jährigen Interpreten bestand die Aussicht auf die etwa siebte niemals endende Liebe seines Lebens ...

Allein diesen außerordentlichen Gegebenheiten ist die ebensolche Qualität dieser Produktion zu verdanken!

Im Jahre soundsoviel nach Erwin, dem Stier.

 

 

Die Geschichte:

Jonathan Oslo

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